Im Test: Ein miserabler Golfball
Golfbälle gibt es wie Sand am Meer: Soft, Hart, Ein-, zwei-, Dreilagig, mit speziellem Dimple-Design, in speziellen Farben und für noch mehr persönlichen Vorlieben… Heute hatte ich jedoch den wohl schlechtesten Golfball im Test, der mir jemals untergekommen ist.
Verpackung
Der Ball kommt in einer eleganten goldenen 3-er Packung mit partieller goldener Lackierung. Jeder Ball ist nochmals durch Silberpapier sehr hochwertig eingepackt. Die Färbung ist letztlich jedoch sehr ungewöhnlich. Würde ich am ehesten mit der Färbung Marrakeschbraun von bestimmten Premium-Automarken vergleichen.
Handling
Der Ball entspricht von Größe und Form einem handelsüblichen Golfball. Das Gewicht ist mit nur 39 Gramm jedoch um einiges leichter als meine bisherigen Bälle, da es aber keine Gewichtsgrenze nach unten gibt, wäre das kein Hindernisgrund für die Spielerlaubnis. Wer jedoch denkt, dass das geringe Gewicht besondere, positive Auswirkungen auf die Spielbarkeit hat, den muss ich leider enttäuschen. Selten habe ich so einen schlechten Ball auf dem Grün gehabt. Im direkten Vergleich mit einem Wilson DX2 Soft, den ich in dem Moment zur Hand hatte, zeigen sich eklatante Schwächen beim putten. Und diese Schwächen kann ich auch nach mehrfachen Tests nicht meiner fehlerhaften Ausrichtung ankreiden…Nein, der Ball war schuld. Man benötigt ungefähr das 3- bis 5-fache an Schwung, um den Ball über die gleiche Entfernung zum Loch zu befördern. Er springt dazu unkontrolliert über jeden Break. Ich vermute, dass es an der Spezialverpackung und dem einen sehr unregelmäßigen Dimpleloch liegt.
Auf einen richtigen Abschlagstest habe ich nach dem desaströsem Putten dann auch letztlich verzichtet.
Innere Konstruktion
Nach dem putten dann der Mut zur Wahrheit. Nicht jeder Ball lässt sich so locker öffnen, um den inneren Aufbau zu analysieren. Die wohl eher nicht temperaturbeständige Hüllenstruktur, durchaus hart, jedoch im direkten Vergleich aus weicheren Material, umschließt einen sehr soften, braunen Kern, der den Ball jedoch nicht komplett auskleidet. Ich vermute, dass soll für eine besondere Kompression sorgen und könnte auch das leichte Gewicht erklären.
Sehr gut finde ich jedoch, dass der Hersteller eine Qualitätsgarantie gibt und die Produktionsmaterialen sehr ordentlich auflistet. Das sieht man eher selten.
Fazit
Der Ball hinterlässt mich etwas zwiegespalten. Die Spielbarkeit ist denkbar schlecht. Längen- und Richtungskontrolle nahezu nicht gegeben. Und in einem feucht-warmen Klima wäre der Ball wohl über kurz oder lang dahin geschmolzen.
Rein praktisch gibt es jedoch einen guten Nutzungszweck für diese Bälle: Als Mitbringsel für seine Flightpartner oder andere Golfbegeisterte Schokofans. Die Hülle aus feinster Schokolade mit einem zart-schmelzenden Nougatkern…rein geschmacklich übertrifft dieser Ball die gesamte Konkurrenz. Und immerhin: So kommt der Golfsport auch in die normalen Geschäfte…dafür ein großes Dankeschön an die Firma Lindt, die uns diese kleine Kalorienbombe beschert hat.
Hi,
diese Bälle hatte ich zu Weihnachten bekommen.
Umspielbar, schlagen auf die Hüfte und sind dennoch sehr lecker.
Grundsätzlich finde ich es eine nette Idee, dass Lindt etwas für uns Golfer im Sortiment hat.
Gruß,
Steffen.
Ich spiele mit nichts anderem mehr! Abschlagen, einlochen, aufessen 😀