Rheingolf 2017 Nachbericht

Letztes Wochenende war ich wieder mal auf der Rheingolf in Düsseldorf. Es war schon etwas gemein vom Wetter, dass ausgerechnet an diesem Wochenende der Frühling vorbeigeguckt hat. Direkt danach begann die Regenzeit. Es hat mich jedoch nicht abgehalten, am Samstag und auch kurz am Sonntag noch mal zum Areal Böhler zu fahren.

Das war jetzt glaube ich mein dritter Messebesuch der Rheingolf und ich habe leicht gemischte Gefühle über diese Golfmesse, bzw. Golfmessen im Allgemeinen. Es waren aber auch dieses Jahr wieder sehr nette Momente dabei.

Rheingolf – die größte Golfmesse Deutschlands?

Die Rheingolf war für mich immer die größte Golfmesse Deutschlands. Ich war vor zwei Jahren parallel auch noch auf den Golftagen München, damals noch im MOC beheimatet. Bis in den Norden zur Hanse Golf Hamburg habe ich es jedoch bis jetzt nicht geschafft.

 Das, was die „Boot“ für den Wassersport, oder die „IAA“ für die Automobilwelt ist, ist die „Rheingolf“ für die Golfszene – die Deutsche Golfmesse. – Zitat aus einer Rheingolf „Pressemitteilung“

Ich hatte dieses Jahr das Gefühl, dass es insgesamt am Samstag und Sonntag etwas weniger los war als im letzten Jahr. Auch von mehreren Ständen und befreundeten Golfern habe ich das Feedback bekommen, dass es teilweise ruhiger war. Ob es am endlich mal frühlingshaften Wetter lag, das vielleicht viele für eine ausgiebige Golfrunde im Rheinland genutzt haben, oder ein verändertes Interesse…wer weiß. Vielleicht war es auch nur eine subjektive Täuschung…

Laut offiziellem Abschlussbericht sollen jedoch auch dieses Jahr über 17.600 Besucher vor Ort gewesen sein, im Vergleich zu über 17.000 Besuchern laut Pressemitteilung 2016 wäre das sogar eine Steigerung. Nun ja, lässt sich von außen schwer beurteilen. Meine Erfahrung mit „offiziellen“ Besucherzahlen von Messen, egal aus welcher Branche, machen mich jedoch tendenziell etwas skeptisch, da offiziell kommunizierte Zahlen immer auch eine „politische“ Sache sind.

Auf der Hansegolf wurden laut offiziellen Besucherzahlen übrigens über 17.400 Besucher gezählt. Die Golftage München fand dieses Jahr zum ersten Mal zusammen mit der Reise- und Freizeitmesse f.r.e.e. in der Messe München statt. Laut Pressemitteilung haben potentiell 135.000 Besucher von dem günstigen Gemeinschaftsticket profitiert und es gab ein Plus von 13.000 Besuchern. Im Abschlussbericht wurde jedoch keine Gesamtzahl genannt.

Insgesamt habe ich das Gefühl, dass sich die Rheingolf hier echt bemühen muss, sich weiterhin als „Leitmesse“ der deutschen Golfbranche zu behaupten oder die anderen beiden starken Messen im Norden und Süden zumindest bereits gleichauf sind.

Oder mal kontrovers gefragt: Gibt es überhaupt eine richtige Golf-Leitmesse in Deutschland?

Autos, überall Autos

Kein neues Thema, aber dieses Jahr noch präsenter als sonst. Teilweise war es mehr ein Autosalon als eine Golfmesse. Dieses Jahr wurde immerhin endlich mal der dekadente Maserati-Shuttleservice durch vernünftige Shuttles, die den Namen Shuttle auch verdienen, ersetzt. Ich habe den Shuttleservice jedoch trotzdem links liegen lassen und bin die paar Hundert Meter vom Parkplatz bis zum Eingang gelaufen…war gutes Wetter und hey, wir sind Golfer, da wird man doch wohl ein paar Meter gehen können. 😉

Vor dem Eingang wurde der Besucher von zwei dicken Karren begrüßt und auch beim Eintreten in die Halle blickte jeder Besucher automatisch in eine Autoaustellung von Jaguar und Landrover.

Ich verstehe ja, dass Messebetreiber Sponsoren benötigen und dass Autohersteller hier als finanzstarke Supporter eine wichtige Rolle spielen. Aber ich persönlich finde den Anteil von ausgestellten Autos einfach zu groß. Auf drei größeren Flächen in der Halle waren Autos ausgestellt.

Dazu haben sich noch andere skurrile Stände in die Halle verirrt – unter anderem ein Hairstylist. Auf einer Golfmesse?

Ok, da bin ich wahrscheinlich echt nicht die richtige Zielgruppe…

Der Themenmix

Klar, es ist immer schwierig zu sagen, was Golfer von einer Messe erwarten, zumal das auch jeder anders sieht.

      • Es gibt Shops mit mal mehr oder weniger guten Preisen
      • Reiseangebote aus Deutschland und dem Ausland
      • Abschlagflächen mit den typischen Schlägermarken
      • Ein Vortragsprogramm mit verschiedenen Themen

Ich würde mir hier wirklich auch spezielle Workshops zum Mitmachen wünschen.

In kleinen Gruppen, gerne vorher zum Anmelden.

Sowas ist auf Fotomessen bereits üblich und wird sehr gut angenommen. Vor allem, wenn auf einer Messe auch viele bekannte Golfer und Golfpros zu finden sind, machen spezielle Workshops Sinn. Bitte korrigiert mich, falls so etwas bereits gemacht wurde, mir ist es bis jetzt nicht untergekommen.

Das Alter

1Live hat den „Außenreporter Daniel Danger mit Gipsverband auf die Messe geschickt. Die Blicke der Besucher, sowie die Kommentare lassen Bände sprechen. Entsetzen bei den Messebesuchern und ein exemplarisches Zitat auf der 1Live-Facebookseite:

„Wie unglaublich abgefuckt die alle glotzen, die spaßgebremsten verklemmten Schnösel da

Über den Humor dieser Aktion lässt sich sicherlich streiten – die muss ja gar nicht allen gefallen.

Aber dieses Video hat bereits eine Reichweite von knapp 190.000 Aufrufen und die Wirkung auf die jüngere Generation ist vermutlich eher abschreckend.

Selbst ich mit meinen 32 Jahren habe mich teilweise sehr, sehr jung  gefühlt. Ähnliches hat auch der Alpengolfer Stephan auf der Stuttgarter Messe berichtet.

Und ich kann mich auch täuschen, aber ich kann nicht glauben, dass auf einer Golfmesse wirklich viele Interessenten ihren „ersten Golfschlag“ absolvieren und das als Startpunkt für den Sport benutzen.

Die guten Momente auf der Messe

Das schönste auf der Rheingolf, und das gilt eigentlich für jede Messe, sind die Momente mit Menschen die man bereits kennt oder neu kennenlernt. Und neben den vielen altbekannten Dingen, findet man doch immer wieder das eine oder andere interessante neue Produkt.

Foreace – die göttlichen Bälle

Die junge Marke Foreace war zwar nicht mit einem Stand vertreten, aber Alex und Ricarda haben trotzdem aus Bremen hergefunden. Einfach ein nettes Team und es war eine Freude, sie auch dieses Jahr wiederzusehen. Ich wurde für ein spontanes Interview vor die Kamera gezerrt…für mich, der normalerweise selber durch eine Kamera blickt immer wieder ein merkwürdiger Moment.

Straighter Putter

Am Sonntag habe ich für Marcus Schraufstetter und seine Rookie of the Year Aktion Fotos am Stand von Kiffe Golf und bei Even Par Golf gemacht. Der Rookie Tobias war am Sonntag vor Ort und ihm wurde von Kiffe Geschäftsführer Thimo Berberich ein neuer Trolley überreicht. Damit sind seine nächsten Erfolge auf jeden Fall gesichert.

Viele Grüße auch an Dietmar Olbert von Even Par Golf und sein Team.

Bloggerkollegen

Markus, der Athletiktrainer für Golfer und Andreas von birdiesüchtig.de waren am Sonntag auch vor Ort. Vorher habe ich auch schon mit der Golfprinzessin Vanessa und Julia von Golfgirlscorner gequatscht.

Die Messe ist auf jeden Fall eine nette Gelegenheit auch ein paar seiner „Bloggerkollegen“ zu treffen. Wird langsam mal Zeit für ein Treffen, aber die sind ja leider in ganz Deutschland verstreut…

EVNROLL Putter

Eine neue Puttermarke aus den USA schwappt aktuell nach Deutschland. Ich habe den neuen Putter, der in den USA auch als der neue heiße Scheiß gilt, mal probe geputtet. Ich muss sagen, er spielt sich ziemlich gut. Alle Putts haben wie am Schnürchen gelaufen das Ziel getroffen.

Für mich, der jetzt seit über einen Jahr zufrieden mit dem Straighter Putter ist, besteht kein Wechselgrund, aber wer auf der Suche nach einem neuen Putter ist: Ich glaube der Markt an sehr unterschiedlichen und interessanten Modellen war selten so groß wie heutzutage.

Außerdem war es eine nette Gelegenheit den Gründer von Golf spielen macht süchtig kennenzulernen.

Ein neuartiges Tragekonzept

Bei einem Stand bin ich spontan stehengeblieben, weil mir das Produkt ins Auge gesprungen ist. Ein kompakter Bagersatz, den Golfer wie eine Tasche tragen. Es lassen sich sechs Schläger befestigen und es gibt sehr durchdachte Fächer und Befestigungsmöglichkeiten. Könnte eine schöne Sache sein, um auf Geschäftsreisen mit wenig Gepäck für den Golfplatz gewappnet zu sein. Ob sich das über 18 Loch bequem tragen lässt, wird sich dann wohl in einem Test mal zeigen müssen…

Der Schwungroboter

An einem der vorderen Stände stand ein wahres Ungetüm. Ein riesiger Schwungroboter, der Golfer bei der Durchführung des korrekten Schwungs unterstützen soll, so dass ein schnellerer Trainingseffekt einsetzt. Das knapp 80.000€ teure Gerät wurde bis jetzt vor allem nach USA verkauft, um dort auf Driving Ranges oder in großen Golfschulen die Golfpros zu unterstützen.

Wer also eine gewisse Grundfläche und das nötige Kleingeld hat, könnte hier ein ganz spezielles Trainingsgerät ergattern….

 

 

Wart ihr auf der Rheingolf, wie hat es euch gefallen?

Leo.Soulgolfer

Seit 2013 dem Golfsport verfallen, ohne Aussicht auf Besserung. :) 85er Baujahr mit Faible für Fotografie, gutem Essen, Reisen... Hauptberuflich im Marketing in der Fotobranche. :)

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1 Antwort

  1. 9. März 2017

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