Schlägercheck vor dem Saisonsstart
Golfschläger sind unsere wichtigsten Werkzeuge auf dem Platz. Viele Golfer geben ein Vermögen für Schläger aus, lassen sich aufwendig fitten und ziehen dann los: Jahr für Jahr wird gegen den Ball gehauen, bis irgendwann nichts mehr geht.
Im schlimmsten Fall macht der Schlägerkopf die Biege und der Blick fällt verdutzt auf einen leeren Schaft.
Gehörst du zu den Golfern, die regelmäßig ihr großes Besteck checken lassen? Die zum Schläger-Check gehen? Dann kannst du diesen Artikel sicherlich getrost umschiffen.
Falls du jedoch zur anderen Sorte gehörst, die ihre Schläger jeden Tag, egal ob Hitze oder Kälte, im Auto rumfahren und sich nicht mehr erinnern können, wann die Schläger das letzte Mal gewartet wurden. Tja, dann ist das vielleicht genau der richtige Artikel für dich.
Im Prinzip haben wir beim Schläger drei wichtige Bereiche: Loft- und Lie-Winkel, d.h. die Schwachstellen am Schlägerkopf, die Verbindung von Schaft und Hosel, sowie die Griffigkeit der Griffe.
Packen wir es also an.
Ich habe mir von Dietmar Olbert, seines Zeichen Inhaber im Golffachgeschäft Even Par Golf am schönen Niederrhein, ein paar Tipps abgeholt.
Loft- und Lie-Winkel prüfen und korrigieren
Die Schlägerköpfe sollten regelmäßig, zum Beispiel einmal im Jahr, überprüft werden. Je weicher das Metall des Schlägers, desto eher kann sich hier der Winkel verändern. Die hochwertigen, geschmiedeten Eisen sind dabei anfälliger. Auch gilt die Faustregel, dass je kürzer das Eisen, desto anfälliger sind die Schläger. Das kommt nicht nur durch den größeren Winkel, sondern auch durch die Spielweise.
Beispiel: Ein Sandwedge, das mit viel Kontakt geschlagen wird, im Vergleich zu einem 5er Eisen.
Besonders bei ausgiebigem Wintertraining, gerne auch mal auf frostigem Boden oder auf harten Range-Matten, macht es Sinn, die Schläger zu überprüfen. Ansonsten bringt das ganze Üben nichts mehr. Eine kleine Abweichung führt direkt zu einem deutlich schlechteren Treffmoment.
Ein ordentlicher Proshop, der Fitting-Partner deines Vertrauens oder der freundliche Golfshop um die Ecke sollte die notwendigen Maschinen besitzen und kann dann schnell und einfach Abhilfe schaffen.
Richtige Verbindung von Schaft und Hosel
Nach einer gewissen Zeit sollte auch die Verbindung von Schaft und Hosel gecheckt werden.
Damit kann das Risiko, dass der Schlägerkopf fliegen geht, meist sehr gut minimiert werden.
Doch wie kommt es dazu, dass die Verbindung mit der Zeit Schwachstellen aufweisen kann?
Klar, wir kloppen das ganze Jahr über eifrig gegen den Ball, irgendwann hat jedes Material seine Ermüdungserscheinungen. Durch ein bestimmtes Verhalten, können wir diese Verbindung aber noch zusätzlich unter Stress setzen.
Wenn die Schläger das ganze Jahr über im Kofferraum transportiert werden oder in den vielfach aufgestellten Ultraschall-Reinigungsmaschinen gereinigt werden, kann die Verbindung leiden. Der aufgetragene Kleber beginnt ab ca. 50-55° zu arbeiten. Solche Temperaturen können im Hochsommer im Kofferraum leicht erreicht werden und auch die Ultraschall-Maschinen werden immer wieder gerne in praller Sonne aufgestellt.
Wenn die Verbindung von Schaft und Hosel sich also bereits verändert hat, sollte der Fachmann konsultiert werden. Im Idealfall wird das bei den anderen Wartungsarbeiten direkt mit überprüft. Im Zweifelsfall wird die Verbindung erhitzt, der Schaft gezogen und neu geklebt.
Die Griffe
Die Griffigkeit der Griffe nimmt mit der Zeit ab. Der Abrieb am Gummi ist unausweichlich, vor allem bei Golfern, die bei Wind, Wetter oder im Sommer spielen. Irgendwann flutscht der Schläger nur so durch die Hand. Im Schnitt wird empfohlen alle 1,5-2 Jahre die Griffe bei normaler Spielweise zu wechseln.
Ich lese regelmäßig im Netz von Personen, die ihre Griffe selber wechseln. Generell ist das machbar und im Internet finden sich schnell Tutorials.
Ich habe mir das selber jedoch noch nicht angetan. Vor allem müsste ich mir erst mal die Lösungsmittel, Grifftape und Griffe besorgen und würde wahrscheinlich das eine oder andere Mal fluchen – vom Ausschuss und der Zeit ganz zu schweigen. Was die Profis in wenigen Minuten und mit gelernten Handgriffen in wenigen Minuten machen, da brauche ich sicher ein Vielfaches der Zeit.
Ich habe mal die Preise gecheckt. Ein Grifflösungssetz bestehend aus Grifftape, Spray und Halteklammer für den Schaft kostet bei Amazon um die 22€. Bei anderen Golfshops sicherlich ungefähr das ähnliche, bzw. bei Einzelkäufen kann ihr vielleicht noch etwas sparen.
Dann noch den Griff seiner Wahl kaufen, klar, alles machbar. Ich bin mir jedoch sicher, dass viele am Ende mit der Arbeit eines Profis, sofern sie nicht wirklich selber geübt ist, besser versorgt sind.
Aber die Proshops und Fachhändler, sogar die Golf-Onlineshops bieten hier teilweise sehr gute Angebote für einen Griffwechsel an.
Bei Even Par Golf, als Beispiel für einen Fachhandel, kostet ein Griffwechsel inkl. normalen Griff um die 20€. Aktuell, noch bis zum 6.3., gibt es hier sogar eine Aktion für 12€ pro Griff.
Beispiel Onlineshop: Bei All4Golf kostet der Winter-Sonderpreis 3€ pro Griff. Dazu muss man sich den gewünschten Griff aussuchen (von 5,90 bis 12,90€ pro Griff) und einmalig für den Versandkarton und Rückversand 12,90€ zahlen.
Im Prinzip also sehr ähnliche Preise, das möge jeder für sich entscheiden.
Einfach machen, besser jetzt als später
Ich würde euch jedoch empfehlen, jetzt, wo die Temperaturen noch im Keller sind, der Boden vielleicht noch gefroren und nicht jedes Wochenende ein Turnier ansteht, den Wintercheck der Schläger zu machen. Jetzt gibt es die guten Angebote, jetzt habt ihr und der Proshop noch die Zeit.
Wenn die Saison erst mal losgeht, sind die Angebote weg, die Schläger müssen im Besten Fall bereits gestern fertig sein und ihr wollt natürlich die Freiheit haben, spontan abends nach der Arbeit auf die Runde zu gehen.
In diesem Sinne, schnell die Schläger checken lassen!