Reisebericht Golfmekka Belek
Ich freue mich einen ersten Gastartikel präsentieren zu können. Alex hat einige meiner ersten Gehversuche auf dem Platz live begutachten können und war jetzt kürzlich auf einer Golfreise in Belek, Türkei. Ein Traumurlaub über eine ganze Woche mit vielen wechselnden Plätzen. Mein Golferherz platzt vor Neid…aber lest selbst:
Samstag, 22.02.14 – Ankunft Antalya
Es ist mitten in der Nacht, als der Flieger in Antalya landet. Selbst um Mitternacht herrschen hier noch angenehme 13 Grad. Alles am Flughafen ist top organisiert, die Gäste müssen ja schließlich in ihre Unterkünfte gebracht werden. Nach dem alle sehr schnell in ihre Shuttlebusse verfrachtet wurden, geht’s auch schon los. Nach einer halben Stunde Fahrt erfolgt die Ankunft im Sueno Golf Resort Belek. Auch mitten in der Nacht ist das Hotel hellwach. Golfgepäck und Taschen werden durch den Pagen sehr schnell ins Zimmer gebracht. Das Einchecken erfolgt im Eiltempo. WLAN Zugang eingerichtet. Golfplätze wo seid ihr?
Sonntag, 23.02 – Dunes Course, Sueno Golf Resort
Wir haben 6 Runden vor uns. Das Sueno Golf Resort bietet uns 2 Plätze an, die direkt am Hotel beginnen und auch wieder enden: Den Pines Course und den Dunes Course. Das Panorama von der großen Terrasse ist einmalig. 4 Grüns enden, umringt von großen Wasserhindernissen, direkt am Hotel. 15.000 Bälle, so heißt es, werden hier Jahr für Jahr aus den Seen gefischt. Wir haben selbst nur 5 Minuten hingeschaut und schon 10 Bälle im Wasser verschwinden sehen. Das Hotel macht auch am Tag einen guten Eindruck. Das Frühstücksbuffet ist groß, der O-Saft frisch gepresst und es wimmelt nur so von Golfern. Das Wetter ist ok. Die Sonne kommt ab und an durch. 18 Grad… Auf uns wartet der Dunes Course.
Eines kann man direkt festhalten: Die türkischen Plätze haben alle wenig Wasser und wenig Out-of-Bounds. Super! Aber dafür wimmelt es von Pinien, die die Bahnen links und rechts begleiten. Wenn man dort einen Ball reinfeuert, dann muss man schon mit viel Mut durch die Baumgasse zurück auf das Fairway.
Jeder Club hat einen Starter, der die Spieler mit Scorekarten, Obst und Wasser ausstattet. Der Dunes Course ist nicht super lang, dafür aber sehr hügelig. Die Fairways sind selten plan. Immer steht man Hang auf, Hang ab. Die Grüns sind hart und schnell, die Fairways sind mit Bermudagras ausgestattet und man kommt immer gut unter den Ball.
Der erste Eindruck – schöner Golfplatz. Macht Spaß. Die Sonne scheint. Klar spielen wir schlecht, wir müssen uns daran gewöhnen, dass auf dem Grün kein Ball stoppt und dann bereits ein Antippen des Balls genügt, ihn 3 Meter über’s Loch laufen zu lassen. Aber für den Anfang sind wir glücklich, auch mal den Pulli auszuziehen und nach 4,5 Stunden wieder ein Bier im Clubhaus trinken zu können – auf der Terrasse, mit dem Geräusch der ins Wasser platschenden Golfbälle.
Montag, 24.02.14 – TAT Golf
Das shuttlen zu den anderen Golfplätzen ist super organisiert. Schon bei Ankunft am Flughafen haben wir Shuttlezeiten und Abschlagszeiten bestätigt bekommen. An diesem Morgen wartet das Shuttle pünktlich vor dem Hotel, um uns zur 3×9 Loch Anlage von TAT Golf zu bringen. 10 Minuten später sind wir da. Der Service ist super. Alles wird von Angestellten aus- und auf Trolleys geladen. An der Rezeption wird schnell die Tee-Time bestätigt und ein Range Token geholt. TAT wurde uns in den hohen Tönen angepriesen – ganz ehrlich? Schon am ersten Abschlag fühle ich mich eher wie beim GC Fehmarn, als auf einer der angeblichen Top Anlagen. Wir spielen die Kombination „ The FOREST / The MEDITERRANEAN“ – und los geht‘s langweilig. Wenig Bäume, viel Platz, langes Par 4 und wenig Gras auf den Fairways. Das sollte sich leider durch die ganze Runde bestätigen. Klar gibt es die eine oder andere interessante Bahn, aber so richtig spannend ist es einfach nicht. Am spannendsten ist da schon die 16, ein Par 3, bei man von Gelb „nur“ ca. 140m von einem 20 Meter erhöhtem Abschlag über einen großen Teich versuchen muss, den Ball aufs Grün zu schlagen…danach geht es genau so unspektakulär weiter, wie vorher….
Empfehlung: TAT nur spielen, wenn es sein muss oder später im Jahr. Vielleicht sind dann die Farways einfach besser zusammengewachsen. Obgleich der Service vor Ort klasse war – der Platz war es nicht.
Dienstag, 25.02.14 – Pines Course, Sueno Golf Resort
Gute 6000m lang von Gelb, Pinien links und rechts und ein komplett anderes Design als der Bruder „Dunes“. Der Platz ist ein klasse designter Parklandcourse mit tollen Ausblicken auf andere Bahnen. Zwischendrin wird es einfach spektakulär. Man kommt sich vor wie auf der Tour, wenn Grüns in einem Kessel auf Pinien enden, bewacht von weißsandigen Bunkern. Wenn man dann das Grün noch trifft, kommt man sich vor wie ein König.
Klar sind auch hier die Fairways krumm und schief, aber am heutigen Tag passt einfach alles. Wetter, Flightpartner, eigenes Spiel. Der Pines Course macht einfach in sämtlichen Belangen Spaß und ist daher ein absoluter Tip.
Man kann das schlecht beschreiben, man muss es gesehen haben!
Mittwoch, 26.02.14 – The Montgomorie MAXX
Wir hatten uns gedacht, was für die European PGA TOUR gut ist, ist für uns gerade gut genug. Also buchten wir uns für schlappe 150€ (!!) Tee Times im MAXX. Die Tour macht hier noch in den kommenden 2 Jahren halt und uns wurde gesagt, dass der Platz ein absoluter Knaller sei. Grüne Grüns, weiße Bunkerstrände, eine riesen Driving Range und ein Clubhaus, dass eher an ein Nobelhotel erinnert. Kurz gesagt: Genau so ist es auch. Fühlt man sich deswegen fehl am Platz? Keineswegs. Alle sind super freundlich, der Service ist erstklassig, nach der Runde ist das Bier gratis und die Schläger werden, genau wie die Schuhe, während des Getränks geputzt. Alles inklusive. Wirklich toll…
Aber nun zum Platz: Wie gesagt, Fairways grün, Bunker weiß, Wasser hier und dort, die typischen Pinien finden sich auch hier wieder. In Summe ist die Anlage großzügig gebaut. Man läuft also schon immer ein Stück zwischen den Grüns und den Abschlägen, aber das ist völlig ok und passt einfach zum Design von Colin Montgomorie. Wenn man‘s wirklich sportlich will, dann gibt es immer eine Chance mit langen und präzisen Drives abzukürzen, wenn man es eher geschmeidig haben will, dann sind die Drivelandezonen breit und man muss eigentlich nur sehen, dass man Meter macht…eigentlich… denn die Anspiele, egal auf welches Grün, sind immer schwer. Die Fairways werden häufig von großen Wastelands begeleitet. Super, dass man den Schläger aufsetzen darf…aber schlecht dass der Ball nicht einen Meter mehr rollt, wenn er erst mal drin liegt…dann wird der Platz immer länger.
Gern schreibt man sich auch mal eine 7 auf einem Par 3 auf, weil das riesige Arsenal an Bunkern vor dem Grün den Ball einfach nicht mehr rausgeben will.
Wie die Profis den Platz vom Championship Tee auseinandergenommen haben sollen ist mir ein Rätsel. Gut, ich spielte hier, nur wegen der 7 auf dem Par 3, eine 85, und damit einer der besten Runde meines Lebens, aber hier muss jeder Schlag sitzen: Wie die Pro’s das von ganz hinten hinbekommen, das würde ich gerne mal sehen.
Wenn ihr also nach Belek kommt, dann bucht euch eine Tee Time im Royal Maxx – es lohnt sich!
Donnerstag, 27.02.14, Dunes Course, Sueno Golf Resort
Die zweite Runde Dunes. Nach dem wir hier die erste Runde des Urlaubs gespielt hatten und begeistert waren, muss ich das bei der zweiten Runde relativieren.
Zum einen haben wir tatsächlich Plätze gespielt, auf denen es noch mehr zu sehen gab, die noch bessere Designs hatten, die in noch besserem Zustand waren, zum anderen ist es am heutigen Tage voll. Und mit voll meine ich: Richtig voll! Einen 4er Flight Schweizer Enddreißiger vor uns, die keine Gelegenheit ausgelassen haben Ihren Driver zu zücken, obwohl keiner der Jungs das Arbeitsgerät beherrschte. Gut, wir mussten sowieso warten, bis der Flight weg war, aber die Eidgenossen habe unsere Geduld durch das „Nichttreffens“ eines Jeden Fairways noch zusätzlich stark beansprucht. Das Gute ist, dass wir die beiden Flights hinter uns ganz gut kennengelernt haben. Dann fing es noch an zu Tröpfeln und als die Sonne, nach nun mehr 5,5 Stunden auf dem Platz, langsam unterging wurde es frisch…
Vielleicht waren wir aber auch einfach überspielt. 😉
Freitag, 28.02.14, CARYA Golf Course
Super kurzes Shuttle: 5 Minuten – da. Im ersten Eindruck wirkte das Clubhaus ganz nett, aber kein Service. Schade, da waren wir mittlerweile besseres gewohnt. Was dann aber der Platz ablieferte, war allererste Sahne! Fast jedes Loch spektakulär, da Länge der Bahnen, Anordnung der Hindernisse und blinde Annährungsschüsse sich die Klinge in die Hand geben. Das hat dann auch unser HCP -9 Flightpartner schmerzlich zu spüren bekommen. Nach dem er sich 5 Löcher lang gut schlug, übernahm der Platz dann sein Spiel…
In Belek wird viel gebaut und auch hier sind mitunter neben den Bahnen der Baulärm zu hören und die Baustellen zu sehen, aber wenn man das ausblendet, dann ist CARIYA ein toller Golfplatz. Ein Highlight ist sicherlich, dass der Platz mit Flutlichtmasten ausgestattet ist. Der Club kann so Spieler auch noch deutlich später starten lassen und im Flutlicht, bei absoluter Dunkelheit einen Ball zu schlagen ist wirklich etwas ganz Neues!
Wenn man diese gesamte Woche summiert, dann bekommt ihr im Februar für knapp 1000€ eine tolle Golfwoche in einem erstklassigen Hotel und spielt auf tollen Plätzen. Die Temperaturen sind fürs golfen sehr angenehm und man fühlt sich immer ganz gut aufgehoben.
Wir waren sicherlich nicht das letzte Mal in Belek golfen. 🙂
danke fuer den sehr guten beitrag. belek ist ja extrem beworben bei golfreisen. jetzt kann an sich ein bild machen. wie kann man buchen – direkt beim hotel? kosten fluggepaeck fuer golfausruestung?
eine ergaenzende frage zum gastbeitr. und zu cariya: wie spielt es sich bei flutlicht?
Hallo Conni,
Der größte Anbieter für Golf in der Türkei ist Bilyana.
http://www.bilyanagolf.com/de/
Die stellen dir alles Zusammen. Plätze, Tee Times, Transferzeiten, Hotel, Flug. Das ist wirklich gut organisiert vor Ort! Golfgepäckn ist bei diesen Reisen inklusive, wohingegen bei Linienflügen das Golfgepäck meist extra zu bezahlen ist. ( LH nimmt z.B 70€ pro Strecke!)
Im Flutlicht zu spielen ist im Grunde genommen nicht anders, als am Tag zu spielen, außer, dass man die ganze Zweit Schatten wirft. Man sieht die Bälle gut fliegen und kann auch noch spät starten.
gruß
Alex